In diesem Alter ist jede Mahlzeit praktische Ernährungsbildung. Natürlich funktioniert der Übergang vom Füttern zum selbstständigen Essen nicht von heute auf morgen. Bedenken Sie, dass Kinder Zeit brauchen, um neue Lebensmittel zu akzeptieren. Fingerfertigkeiten sowie den Umgang mit Besteck müssen sie erst lernen. Erlauben Sie daher auch mal, mit den Fingern zu essen. Kindgerechtes Geschirr und Besteck erleichtern das Lernen.
Entwöhnung von der Flasche
Die Übergangsphase zur Kita- bzw. Familienkost ist ein guter Zeitpunkt, die Kinder von der Milchflasche zu entwöhnen. Selbst zuckerfreier Inhalt wie Wasser oder ungesüßter Tee schaden Zähnen und Kiefer. Bieten Sie die Getränke also aus Becher oder Tasse an. Wenn Sie in der Kita Trinkwasser anbieten, muss dieses nicht vorher abgekocht werden, denn es gehört zu den am besten kontrollierten Lebensmitteln. Lassen Sie jedoch das Wasser solange ablaufen, bis es kalt aus der Leitung fließt. Wasser aus Bleileitungen (vorwiegend in älteren Gebäuden) sollten Sie allerdings nicht verwenden. Beauftragen Sie deshalb eine entsprechende Prüfung und sprechen Sie Ihr zuständiges Wasserwerk an.
Kauen lernen
Um feste Lebensmittel zerkauen zu können, müssen Kinder erst eine gute Kaufähigkeit erlangen. Dies ist ein wichtiger Lernschritt in dieser Übergangsphase. Berücksichtigen Sie deshalb, dass Kinder im Alter zwischen einem und drei Jahren nicht uneingeschränkt alle Lebensmittel essen können. Gründe sind der noch nicht ausgereifte Zahnstatus und die Gefahr des Verschluckens.
Diese Tipps helfen Ihnen bei der täglichen Speiseplanung:
- Scharfkantige oder sehr harte Lebensmittel (z. B. sehr hartes Krustenbrot, Nüsse, Oliven mit Kernen, kleine Karottenstücke) sind schwierig zu kauen und es besteht die Gefahr des Verschluckens.
- Kinder sollen und dürfen rohes Gemüse und Obst essen. Bieten Sie eine abwechslungsreiche Auswahl an und schneiden Sie alles in Stücke, die das Kind gut greifen kann.
- Zu stark zerkleinerte Rohkost (z. B. Krautsalat) führt leicht zum Verschlucken. Blattsalate kleben oft am Gaumen.
- Fisch sehr gut auf Gräten kontrollieren und durchgaren.
- Gut kaubares zartes Fleisch (z. B. Schwein, Geflügel oder mageres Hackfleisch) verwenden. Grobe Fasern (z. B. Braten) und trockenes Fleisch sind schwer zu essen.
- Die Brotrinde kann mitgegessen werden, sobald die Kinder gut kauen können. Vollkornbrot ist auch für kleine Kinder gut geeignet. Besonders eignet sich fein vermahlenes Vollkornbrot, das nährstoffreicher ist als Brot aus Weißmehl. Es lässt sich besser kauen und verklumpt nicht so schnell am Gaumen. Vollkornbrot mit ganzen Körnern können kleine Kinder schlecht kauen, auch hier besteht die Gefahr des Verschluckens.
Vorsichtig würzen
Der Geschmackssinn kleiner Kinder ist noch unverfälscht und entwickelt sich erst im Laufe des Aufwachsens. Deshalb empfinden Kinder z. B. Würzungen besonders intensiv. Würzen Sie die Speisen daher nur sehr sparsam mit Jodsalz und am besten mit frischen Kräutern. Hier unsere Tipps:
- Sehr scharfe, süße oder fette Speisen meiden.
- Stark angebratenes oder gegrilltes Fleisch können kleine Kinder nur schwer vertragen. Intensives Räucheraroma ist ebenfalls ungeeignet.
- Rohes Gemüse kommt mit einem Joghurtdressing besser an als mit Essig-Öl-Dressing. Salate nicht vorher anmachen, sondern die Kinder vom Dressing selbst bedienen lassen.
- Bestimmte Gemüsesorten wie Zwiebeln, Kapern, Porree oder bittere Salatsorten (Radicchio, Chicorée) oder Pilze mögen Kindern oft nicht so gern.
- Blähende oder schwer verdauliche Lebensmittel wie Hülsenfrüchte oder Kohlsorten nur schrittweise (in kleinen Mengen/mit Zeitabstand) anbieten.
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