Wenn Sie die Mahlzeiten von den übrigen Aktivitäten in der Kita abgrenzen, kann eine angenehme Mahlzeitensituation entstehen. So wird das Essen zu einem Programmpunkt, auf den sich die Kinder freuen und konzentrieren können.
Formulierungshilfen für Ihr Verpflegungskonzept
- Essenszeiten und essensfreie Zeiten
Formulierungsbeispiel:
„Wir essen das mitgebrachte Frühstück, das Mittagessen und den Snack am Nachmittag gemeinsam. Die dafür festgelegten Zeiten werden in den Gruppen, je nach Alter der Kinder abgestimmt.“Mahlzeiten geben dem Tag einen Rhythmus, an dem sich Kinder orientieren können. Feste Essenszeiten stützen diesen Rhythmus und geben den Kindern Sicherheit. Dazwischen sollten sie essensfreie Zeiten haben, die wenigstens zwei Stunden dauern dürfen. Auf der anderen Seite ist es wichtig, den Kindern ausreichend Zeit zum Essen zu lassen. Getränke sollten den Kindern immer zur Verfügung stehen.
- Raum- und Tischgestaltung
Formulierungsbeispiel:
„Die Mahlzeiten finden in unserer Kita in einem gesonderten Essraum statt. Dabei sitzen die Kinder in Tischgruppen zusammen. Die Tischgruppen beginnen und beenden die Mahlzeiten gemeinsam.“- Ess-Atmosphäre und Tischkultur
Formulierungsbeispiel:
„Zu unserer Tischkultur gehört das Eindecken der Tische mit Tischset, geeignetem Geschirr und kindgerechtem Besteck. In den einzelnen Gruppen werden Rituale zum Beginn der Mahlzeiten eingeübt und gepflegt. Dazu gehört, dass sich alle vor der Mahlzeit die Hände waschen. Wenn alle sitzen, sagt ein Kind einen Tischspruch. Dann fangen wir gemeinsam an zu essen.“- Pädagogische Begleitung der Mahlzeiten
Formulierungsbeispiel:
„Alle Mahlzeiten werden von den pädagogischen Kräften begleitet. Das bedeutet, dass sie die Kinder beim Essen und Trinken unterstützen, beispielsweise beim Umgang mit Besteck. Sie bieten den Kindern Lebensmittel an, benennen diese und leben ihre Vorbildfunktion, indem sie mit den Kindern gemeinsam essen.“Kinder lernen durch Beobachtung. Sie orientieren sich dabei an engen Bezugspersonen, zu denen das Elternhaus und die Kita-Kräfte gehören. Es ist daher von großem Einfluss, was und wie Sie als Vorbild essen bzw. mitessen. Seien Sie deshalb ein positives Vorbild und essen Sie genussvoll mit.
- Umgang mit schwierigen Ess-Situationen
Formulierungsbeispiel:
„Essen wird grundsätzlich nicht als Trost, Belohnung oder Bestrafung eingesetzt. Damit möchten wir der Entwicklung von ungünstigen Ernährungsgewohnheiten vorbeugen. In schwierigen Situationen lassen wir den Kindern alternativ Nähe, Aufmerksamkeit und Zuspruch oder ein gemeinsames Spiel zukommen.“Manchmal entstehen beim Essen schwierige Situationen: Kinder essen sehr viel oder sehr wenig, sie sind zurückhaltend mit manchen Lebensmitteln, möchten gar nichts oder nur etwas ganz bestimmtes essen. Meistens sind solche Situationen nur vorübergehend. Bleiben Sie möglichst ruhig. Solange sich das Kind gesund entwickelt und aktiv ist, besteht kein Anlass zur Sorge. Für alle Problemsituationen bei Tisch gilt, nicht mit Süßigkeiten zu locken oder zu sanktionieren.
- Kinder zum Probieren anregen
Formulierungsbeispiel:
„Wir möchten den Kindern die Möglichkeit bieten, ihnen unbekannte Lebensmittel und Gerichte kennenzulernen und zu probieren. Wir bieten dazu kleine Teller an, auf den das Kind einen Probierhappen nehmen kann. Stößt das auf Ablehnung, bleibt dies von den pädagogischen Kräften unkommentiert. Die Anregung zum Probieren neuer Lebensmittel und Gerichte erfolgt immer wieder.“Kleine Kinder müssen den Geschmack neuer Lebensmittel erst lernen. Das stößt vielleicht manchmal auf spontane Ablehnung, die aber nicht von Dauer sein muss. Ermutigen Sie die Kinder immer wieder, unbekannte Lebensmittel zu entdecken: Wie sehen diese aus?, Wie riechen oder schmecken sie?, Wie fühlen sie sich an? Nur durch wiederholtes Probieren lassen sich die Befürchtungen der Kinder langsam abbauen.
Weitere Beispiele im Verpflegungskonzept finden Sie in der Arbeitshilfe "Text-Baukasten Verpflegungskonzept".