Ohne Eltern geht es nicht

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Die Zusammenarbeit mit den Eltern ist ein wichtiges schulisches Handlungsfeld. Das gilt erst recht für die Schulverpflegung: Eltern tragen nicht nur einen Teil der Kosten, sondern sie haben maßgebenden Einfluss auf die Entwicklung des kindlichen Essverhaltens.
Teamwork

Durch das Mahlzeitenangebot zuhause, die Rituale beim Essen und die Kultur, in der die Familie lebt, entwickelt und festigt sich das Geschmacksempfinden bei Kindern. Eltern bestimmen durch ihre Erziehung die Entwicklung des Essverhaltens wesentlich mit. Deshalb müssen sie auch in der Schule ein wichtiger Partner bei der Gestaltung der Verpflegung sein. 

Eltern mitreden lassen -  Wichtige Gründe auf einen Blick!

  • Auch wenn sich die Verantwortung zur Ernährungsbildung vermehrt in die Schule verlagert: Eltern sind nach wie vor erste Erziehungsinstanz und dürfen von dieser Verantwortung nicht entbunden werden. 
  • Um die Verpflegung weiter zu verbessern, sollen sich Eltern für ein gesundes Verpflegungsangebot stark  machen. Doch dürfen sie mit den Rahmenbedingungen nicht allein gelassen werden. 
  • Durch ein gesundheitsförderliches schulisches Verpflegungsangebot lässt sich Ernährungsbildung in beide Richtungen betreiben: Aus dem Elternhaus in die Schule und umgekehrt.
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Eltern als Partner

Alle Eltern möchten ihr Kind in der Schule gut versorgt wissen, deswegen haben sie ein Recht auf umfassende Information zum Verpflegungsangebot. Darüber hinaus kommen sie gemeinsam mit dem Schul- oder Betreuungsträger für den Mahlzeitenpreis auf und sollten schon deshalb ein Mitsprache- und Mitgestaltungsrecht haben. Bedenken Sie auch, dass Akzeptanz für ein Verpflegungsangebot erst dann entstehen kann, wenn alle Beteiligten im Gestaltungsprozess mitgenommen werden. 

Viele Köpfe – viele Meinungen 

Je mehr Menschen bei der Gestaltung der Schulverpflegung mitsprechen, desto mehr Meinungen kommen auf den Tisch. Das ist normal, ebenso wie Diskussionen darüber, was mittags in der Mensa angeboten wird. Auch gibt es oft hohe Erwartungshaltungen an die Qualität oder die Angebotsbreite. In solchen Fällen ist es hilfreich, sich auf wissenschaftlichen Rat zu stützen. Bauen Sie Ihr schulisches Verpflegungsangebot auf Basis fundierter Ernährungsempfehlungen auf. Der Qualitätsstandard für die Schulverpflegung der Deutschen Gesellschaft für Ernährung bildet hier die richtige Basis, auf der sich alle verständigen können.

Tipp

  • Nehmen Sie Schüler und Eltern mit ihren individuellen Essgewohnheiten ernst. Nur wer Vielfalt zulässt und im Speisenangebot berücksichtigt, hat zufriedene Gäste. Oftmals ist mehr möglich als gedacht!
  • In der Diskussion um mehr Qualität macht es Sinn, sich mit den Kostenstrukturen der Schulverpflegung auseinanderzusetzen. So lässt sich die Qualitätserwartung mit der Preisakzeptanz in Einklang bringen.

Wenn es mal nicht so gut läuft

Schulverpflegung gelingt nur im Zusammenspiel aller Akteure. Doch wenn sich nicht alle kümmern, wie sie sollen, lässt sich kein gutes Verpflegungsangebot auf die Beine stellen. Eltern sehen sich dann in der Verantwortung und agieren natürlich zum Wohle ihrer Kinder. Sie organisieren Schulkioske oder Frühstücksangebote oder betreiben Mensavereine. Dieses Engagement ist richtig und wichtig, hat aber einen großen Haken, wenn Eltern allein mit den Rahmenbedingungen kämpfen müssen. Wenn Träger, Caterer und Schule nicht mitziehen, bleibt das Thema eine Baustelle. Das Engagement der Eltern ist meistens ehrenamtlich und ihr Einsatz darf nicht überstrapaziert werden. Außerdem ist es nur natürlich, wenn sich nicht alle Eltern mit den Voraussetzungen für einen professionellen Küchenbetrieb auskennen. So kann schnell Missmut auf allen Seiten entstehen. 

Eltern-Schule-Zusammenarbeit

Eine gute Zusammenarbeit zwischen Eltern, Schule, Träger und Caterer braucht daher einen vertrauensvollen, regelmäßigen und zeitnahen Informationsaustausch und eine professionelle Basis. So können gesunde Mahlzeitenangebote und Angebote zur Ernährungsbildung bei Schülerinnen und Schülern nachhaltig wirken, weil auch die Eltern das Gelernte zuhause unterstützen. Wichtige Botschaften zur gesunden Ernährung lassen sich so auch umgekehrt ins Elternhaus transportieren. Damit das gelingt, muss die Schule das familiäre Umfeld der Schülerinnen und Schüler gut kennen und in der pädagogischen Arbeit berücksichtigen.

Tipp

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