Netzwerk regionaler Lieferanten aufbauen
Der Einsatz regionaler Lebensmitteln erfordert in der Kita- oder Schulküche und beim Caterer Organisationstalent, einen gewissen Zeitaufwand beim Einkauf und beim Aufbau eines Netzwerkes von regionalen Lieferanten. Dieser zeitliche Mehraufwand verursacht unter Umständen zu Beginn Mehrkosten, die sich aber durch das Ausschöpfen von Preisvorteilen v.a. in Haupterntezeiten und durch eine flexible Speisenplanung kompensieren lassen. In Saisonzeiten von Mai bis Oktober ist das Angebot von regional erzeugtem Obst und Gemüse relativ vielfältig, dies stellt sich in den Monaten November bis April v.a. bei Obst als schwieriger dar. Preislich zwar attraktiv, jedoch bei Schülern nicht unbedingt beliebt, sind Äpfel, Kartoffeln oder viele Kohlarten im Winterhalbjahr. Dies erfordert Kreativität bei den Rezepturen, Attraktivität im Angebot und eine begleitende Ernährungsbildung.
Regionalität bei Ausschreibung und Vergabe
Bei der Ausschreibung und Vergabe von Verpflegungsdienstleistungen verbieten vergaberechtliche Vorschriften die Bevorzugung regionaler Unternehmen. Das Vergaberecht schreibt allgemeine Grundsätze des EG-Vertrages zur Marktöffnung wie Wettbewerb, Gleichbehandlung und Transparenz vor. Es gibt demnach europaweit keine geschlossenen Märkte, so dass bei der Vergabe von Verpflegungsleistungen regionale Anbieter mit überregionalen Anbietern gleichzustellen sind. Bei Vergabeverfahren können öffentliche Auftraggeber zur Verringerung von Umweltauswirkungen aber saisongebundene Obst- oder Gemüsearten einfordern. Kita- und Schulträger sollten der Leistungsbeschreibung hierzu einen entsprechenden Saisonkalender beifügen. In diesem Sinne lassen sich aufgrund des Leistungsbestimmungsrechts regionale Produkte einsetzen. Eine strikte Festlegung auf regionale Sorten und Produkte würde aber der Produktneutralität widersprechen.
Regionalen Lebensmittel-Einsatz prüfen
Am einfachsten lassen sich regional erzeugte Lebensmittel in der Kita- und Schulverpflegung unterbringen, wenn in Eigenregie vor Ort in Kita oder Schule gekocht wird oder es mehrere trägerbetriebene Zentralküchen gibt. Eine Vor-Ort-Ergänzung von warmen, gekühlten oder tiefgekühlt angelieferten Speisen mit Rohkost oder Desserts eignet sich ebenfalls für einen regionalen Lebensmitteleinsatz. Darüber hinaus weisen viele Caterer auf die Verwendung regionaler Produkte schon aus eigenem Interesse hin. Lebensmittel vom Bauern, Bäcker oder Metzger von nebenan z. B. im Schulkiosk, beim Kita-Frühstück sind gute Einsatzmöglichkeiten.