Tipps zur Akzeptanzförderung beim Schulessen. Schon mit keinen Veränderungen kann man oft viel bewirken, denn nicht nur das was sich auf dem Teller befindet ist entscheidend, sondern auch "Drumherum".
Nicht alle Schülerinnen und Schüler schreien gleich "Hurra", wenn es ums Schulessen geht. Wie auch? Klar ist, dass die Geschmäcker verschieden sind. Aber nicht nur die Qualität des Essens spielt eine Rolle, ob die Schulmensa akzeptiert wird oder nicht, sondern auch eine Menge anderer Faktoren sind von Bedeutung.
Was ist zu tun, um Schülerinnen und Schüler Appetit aufs Schulessen zu machen?
Damit das Schulessen zum Erfolg wird, müssen Wünsche und Vorstellungen aller Beteiligten berücksichtigt werden. Insbesondere Schülerinnen und Schüler müssen die Möglichkeit haben, mitzureden. Um herauszufinden, was sie möchten und wie zufrieden sie mit dem Angebot sind, sind in regelmäßigen Abständen durchgeführte Befragungen aufschlussreich. Dazu können Sie nutzen:
Fragebogen zur Mittagsverpflegung in der Primarstufe.
Fragebogen in der Mittagsverpflegung der Sekundarstufe I und II
Machen Sie die Ergebnisse transparent. Sie sind die Basis für Veränderungen, die anschließend von der Schulgemeinde auf den Weg gebracht werden (müssen).
Das gilt es zu beachten:
- Die Vorlieben und Abneigungen der Schüler/innen werden berücksichtigt.
Der Essenslieferant sollte möglichst Erfahrung in der Belieferung von Schulen haben. Die Gewöhnung an unbekannte Lebensmittel erfolgt Schritt für Schritt. Aktionswochen oder -tage z. B. "Pasta-Tag" oder "Multi-Kulti-Woche" wecken die Neugier und den Appetit. - Die kulturellen Hintergründe der Schüler/innen spiegeln sich im Angebot wieder.
Beispielsweise stehen regelmäßig Gerichte aus den unterschiedlichen Esskulturen auf dem Speiseplan. - Die Mensa lädt zum Verbleiben und Wohlfühlen ein.
Im Rahmen von Projekten oder im Kunstunterricht fertigen Schülerinnen und Schüler Bilder und Plakate an, gestalten die Sitzordnung nach ihren Bedürfnissen und sorgen für eine angenehme musikalische Untermalung. Generell ist ein stufenspezifisches Ambiente empfehlenswert. Oberstufenschüler/innen fühlen sich z. B. in Räumen mit "Bistrocharakter" wohl. - Für das Essen und für Freizeitaktivitäten ist ausreichend Zeit.
60 Minuten Zeit zum Essen, Bewegen und Entspannen sind optimal. Zu kurze Pausen können dazu beitragen, dass Schüler/innen nicht am Mittagessen teilnehmen. Andere Aktivitäten dürfen keine Konkurrenz zur Essenspause sein. - Akzeptanzfördernde Aktivitäten richten sich an alle Schulakteure.
Lehrkräfte und Betreuer sind Vorbilder für die Entwicklung von Essgewohnheiten. Gemeinsames Essen beeinflusst das Schulleben positiv, da z. B. die Kommunikation mit den Schülerinnen und Schülern außerhalb des Klassenraums gefördert wird. Essen ist nicht nur Nahrungsaufnahme, sondern ebenso ein soziales Ereignis. - Ernährungsbildung wird in Unterricht und Projekte integriert.
Themen und Umsetzung sind stufenspezifisch zu wählen. Die Möglichkeiten sind vielfältig. Nicht die Wissensvermittlung steht im Vordergrund, sondern der praxis- und lebensweltorientierte Ansatz. Arbeitsmaterialien und interaktive Angebote finden Sie hier.
Das A und O der Akzeptanzförderung
- regelmäßiger Austausch mit allen, die an der Verpflegung beteiligt sind
- regelmäßige Befragungen
- regelmäßige Überprüfung der Essensqualität
- möglichst verbindliche Teilnahme an der Mittagsverpflegung
- Lehrer/innen, Betreuer/innen und Eltern informieren und in Diskussions- und Entscheidungsprozesse einbeziehen
- regelmäßige Aktionen und Projekte zur Ernährungsbildung.
Um Schülerinnen und Schülern das Essen "schmackhaft" zu machen, können viele Wege beschritten werden. "Gesunde Ernährung" in das Schulprogramm aufzunehmen, ist eine wichtige Maßnahme. Essen und Trinken sind dadurch fest in den Schulalltag integriert und werden somit zu einer Bereicherung für die ganze Schule.